Handelsabkommen dämpfen Unsicherheit: Zölle bremsen Wachstum

11 August, 2025 | Aktuell Allgemein
Handelsabkommen dämpfen Unsicherheiten mit Erhöhung der Zölle.
Handelsabkommen dämpfen Unsicherheiten mit Erhöhung der Zölle.


Die Konjunktur-Aussichten im August 2025 von Swiss Life Asset Managers zeigt einen Start der Weltwirtschaft mit gemischten Signalen ins zweite Halbjahr 2025: Handelsdeals der USA reduzieren zwar geopolitische Spannungen, treiben aber die Zölle in die Höhe. In Europa hält die Binnennachfrage die Konjunktur am Laufen, während China sein Wachstumsziel erreicht, jedoch unter anhaltendem deflationärem Druck.

Die jüngsten Abkommen mit der EU und Japan zeigen die US-Strategie, handelspolitische Turbulenzen einzudämmen. Doch die Kehrseite: Die Basiszollsätze steigen von 10 Prozent auf 15 Prozent bis 20 Prozent. Das schwächt den Privatkonsum, der bereits das schwächste Halbjahr seit der Pandemie verzeichnete. Auch Wohnbau- und Unternehmensinvestitionen geraten unter Druck und ein Wachstumsschub ist nicht in Sicht.

Schweiz: Exportabhängigkeit bremst

Nach einer starken Vorleistung im ersten Quartal folgte im zweiten Quartal ein Rückgang, insbesondere in der Pharma- und Uhrenindustrie. Die Wachstumsprognose wurde gesenkt, auch wenn Events wie die Frauen-EM punktuelle Impulse setzen.

Eurozone: Binnennachfrage als Stütze

Im zweiten Quartal überraschte die Eurozone positiv mit leichtem Wachstum. Während Deutschland und Italien unter schwacher Exportnachfrage leiden, zeigen Frankreich und Spanien robuste Konsumtrends. Das geplante Handelsabkommen mit den USA könnte Planungssicherheit bringen, wird den erwarteten Abschwung im zweiten Halbjahr jedoch nicht verhindern.

Deutschland: Leichte Erholung ohne Jobwunder

Die Konjunktur profitiert von sinkenden Zinsen und einem geplanten Infrastrukturpaket. Dennoch bleiben Arbeitsmarkt und Exportaussichten verhalten. Positiv wirken sich staatliche Impulse auf die Bauwirtschaft aus, während die Auslandsnachfrage unter neuen US-Zöllen leidet.

Frankreich und Italien: Unterschiedliche Dynamik

Frankreich erlebt eine konjunkturelle Belebung, getragen von einer Erholung der Unternehmensaktivitäten. Italien hingegen sieht nach vorgezogenen Exporten eine Abkühlung, kann aber auf stabilen Privatkonsum setzen.

Spanien: Wachstumsmotor der Eurozone

Mit einem Plus von 0.7 Prozent im zweiten Quartal bleibt Spanien der Spitzenreiter im Eurozonen-Vergleich. Ein starker Dienstleistungssektor und eine niedrige Arbeitslosenquote sorgen für anhaltende Dynamik.

China: Wachstumsziel erreicht, Deflation bleibt

Mit 5.2 Prozent BIP-Wachstum übertrifft China die Erwartungen. Die Stärke liegt in der Industrie und überraschend robusten Exporten – trotz hoher US-Zölle. Allerdings hinkt die Binnennachfrage hinterher, und der anhaltende Preisverfall zeigt die Kehrseite des Booms.

2025 zeigt sich die globale Konjunktur als Balanceakt zwischen handelspolitischer Entspannung und neuen Belastungen. Während einzelne Länder wie Spanien oder China mit robusten Wachstumszahlen glänzen, bleibt die weltweite Unsicherheit hoch und die Zollschraube weiter angezogen.


Tags: #Handelsabkommen #Konjunktur-Aussichten #Unsicherheiten #Zölle