Gezielte Zusammenarbeit für erfolgreiche Wiedereingliederung
19 August, 2025 | Aktuell Allgemein
Im vergangenen Jahr meldete die Suva über 495 000 Unfälle, davon 28 000 mit längeren Arbeitsausfällen. Erfreulicherweise schaffen es 90 Prozent der Betroffenen, wieder in den Beruf zurückzukehren. Entscheidend dafür sind das persönliche Umfeld, das Engagement der Arbeitgebenden sowie gezielte Massnahmen der Suva.
Unfälle passieren schnell. Oft genügen Sekundenbruchteile, um Leben zu verändern. Studien zeigen: Nach sechs Monaten Arbeitsunfähigkeit halbiert sich die Chance auf eine Rückkehr in den Beruf. Deshalb setzt die Suva auf eine möglichst rasche Wiedereingliederung. Rund 6 Prozent der gemeldeten Unfälle führten zu einem Arbeitsausfall von mindestens drei Monaten.
Umfassende Unterstützung durch Case-Managerinnen und -Manager
Die Suva begleitet Betroffene mit schweren Verletzungen und ungewisser beruflicher Zukunft durch den gesamten Heilungsverlauf. Case-Managerinnen und -Manager koordinieren Reha-Massnahmen, ärztliche Leistungen und die Zusammenarbeit mit Arbeitgebenden sowie anderen Sozialversicherungen. «Eine berufliche Perspektive ist zentral für eine erfolgreiche Rehabilitation», betont Barbara Ingold Boner, Leiterin Schadenabwicklung bei der Suva.
Das persönliche Umfeld als Heilungsfaktor
Neben der professionellen Unterstützung spielt das soziale Umfeld eine grosse Rolle. Familie, Freundinnen und Freunde sowie Arbeitgebende und Kolleginnen und Kollegen stärken den Genesungsprozess durch Fürsorge und positive Gespräche. Vinzenz Baur, Leiter Kompetenzzentrum für berufliche Eingliederung der Suva-Klinik Bellikon, unterstreicht: «Arbeit gibt nicht nur materielle Sicherheit, sondern fördert auch sozialen Zusammenhalt und Sinn.»
Ein Gewinn für alle Beteiligten
Die hohe Reintegrationsrate von 90 Prozent bringt Vorteile für alle: Betroffene gewinnen Lebensqualität und finanzielle Sicherheit zurück, Unternehmen erhalten ihre Fachkräfte und sparen Versicherungsprämien, und die Suva entlastet ihre Taggeld- und Rentenzahlungen, was allen Versicherten zugutekommt.
Beispiel aus der Praxis: Sandro Michel
Der ehemalige Profi-Bobfahrer Sandro Michel (29) überlebte einen schweren Trainingsunfall dank engagierter medizinischer Betreuung. Heute ist er wieder beruflich aktiv und kämpft um sein sportliches Comeback. «Die Unterstützung meines Umfelds war unverzichtbar. Ohne sie wäre ich heute nicht so weit», sagt Sandro dankbar.
Mit gezielter Zusammenarbeit und einem starken Netzwerk gelingt die Rückkehr in den Beruf und ist ein Gewinn für Betroffene, Unternehmen und die Gesellschaft.