Immobilienpreise steigen weiter – Hypothekenlaufzeiten werden kürzer

21 August, 2025 | Aktuell Allgemein
Immobilienpreise steigen weiter: Käufer setzen auf mittelfristige Hypotheken.
Immobilienpreise steigen weiter: Käufer setzen auf mittelfristige Hypotheken.

Die Nachfrage nach Wohneigentum bleibt in der Schweiz hoch. Im ersten Halbjahr 2025 legten die Preise für Einfamilienhäuser und Wohnungen erneut kräftig zu. Gleichzeitig setzen Käuferinnen und Käufer verstärkt auf mittelfristige Hypotheken, während Banken dank Saron-Produkten Marktanteile gewinnen.

Der Aufwärtstrend am Schweizer Immobilienmarkt hat sich 2025 deutlich verstärkt. Im Halbjahresvergleich kletterten die Preise für Einfamilienhäuser um 3,4 Prozent, jene für Eigentumswohnungen um 2,4 Prozent. Besonders dynamisch verlief das zweite Quartal: In der Westschweiz stiegen die Hauspreise um 3,2 Prozent, in der Deutschschweiz um 2,7 Prozent. Im Jahresvergleich (Q2 2025 vs. Q2 2024) ergibt sich ein Plus von 7,4 Prozent bei Einfamilienhäusern und 4,2 Prozent bei Wohnungen.

Nachfrage hoch, aber Vorsicht bei Käufern

Trotz tiefer Zinsen bleibt die Kaufzurückhaltung spürbar. Gründe sind die verschärfte Kreditvergabe sowie Unsicherheiten durch die volatile Weltwirtschaft, etwa die US-Zollpolitik. Dennoch gilt Kaufen derzeit als günstiger als Mieten, weshalb der Markt weiter belebt bleibt. Die Verkaufsdauer von Immobilien hat sich verkürzt, was die anhaltend hohe Nachfrage bestätigt.

Kürzere Laufzeiten dominieren

Die steiler gewordene Zinskurve hat dazu geführt, dass Käuferinnen und Käufer zunehmend mittelfristige Laufzeiten zwischen fünf und neun Jahren wählen. Nur noch knapp die Hälfte aller Hypotheken wird über zehn Jahre abgeschlossen, der Anteil der sehr langfristigen Finanzierungen ist rückläufig. Gleichzeitig gewinnen Saron-Hypotheken an Beliebtheit – insbesondere in der Deutschschweiz.

Banken profitieren vom Saron-Trend

Da Versicherungen und Pensionskassen Saron-Produkte oft nicht anbieten, konnten Banken ihren Marktanteil im Hypothekargeschäft von 64 auf 71 Prozent steigern. Pensionskassen wiederum vergaben im ersten Halbjahr 2025 überdurchschnittlich viele Hypotheken, da ihre jährlichen Kontingente häufig schon im Sommer ausgeschöpft sind.

Wettbewerbsumfeld bleibt zurückhaltend

Obwohl die Zinsen für zehnjährige Festhypotheken gesunken sind, gaben die Anbieter die Leitzinssenkungen nur teilweise an die Kundschaft weiter. Statt aggressiver Preisstrategien setzen Banken, Versicherungen und Pensionskassen auf stabile Margen und eine restriktivere Kreditpolitik. Auffällig ist, dass die Zinskonditionen in der Westschweiz inzwischen fast auf dem Niveau der Deutschschweiz liegen – ein Unterschied von früher 10 bis 15 Basispunkten ist kaum mehr sichtbar.


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