Krankenkassenprämien steigen 2026 um 4,4 Prozent
23 September, 2025 | Aktuell Allgemein
Die Krankenkassenprämien klettern 2026 erneut deutlich: Erwachsene zahlen im Schnitt 465 Franken pro Monat. Trotz politischer Reformen bleibt die Kostendämpfung eine Daueraufgabe.
Die mittlere Monatsprämie in der obligatorischen Krankenversicherung beträgt ab 2026 393,30 Franken. Dies entspricht einem Plus von 4,4 Prozent oder 16,60 Franken gegenüber dem Vorjahr. Erwachsene zahlen künftig durchschnittlich 465,30 Franken (+18,50), junge Erwachsene 326,30 Franken (+13,30) und Kinder 122,50 Franken (+5,70).
Die Gründe für den Anstieg sind vielfältig: steigende Lebenserwartung, medizinischer Fortschritt mit teuren Therapien, wachsende Nachfrage nach Leistungen sowie höhere Tarife im stationären und ambulanten Bereich.
Kostenanstieg folgt langfristigen Trends
Im Jahresvergleich stiegen die Gesundheitskosten bis Juni 2025 um 4,6 Prozent. Zwar gilt die Verlagerung von stationären zu ambulanten Behandlungen als medizinisch sinnvoll und langfristig kostendämpfend. Doch kurzfristig verteuert sie die Prämien, da ambulante Leistungen ausschliesslich von den Versicherten getragen werden. Ab 2028 soll die einheitliche Finanzierung mit einer Kostenbeteiligung der Kantone Abhilfe schaffen.
Politische Massnahmen greifen erst schrittweise
Der Bund verweist auf verschiedene Instrumente zur Kostendämpfung: Preisüberprüfungen bei Medikamenten, neue Tarifstrukturen oder die laufende Umsetzung des Kostendämpfungspakets 2, das Einsparungen von bis zu einer halben Milliarde Franken pro Jahr verspricht.
Zudem treten ab 2026 der Gegenvorschlag zur Kostenbremse-Initiative mit verbindlichen Kostenzielen sowie die Prämienentlastungs-Initiative in Kraft, welche die Kantone zu Mindestbeiträgen bei Prämienverbilligungen verpflichtet.
Handlungsspielraum für Versicherte
Bis Ende November haben die Versicherten die Möglichkeit, ihre Grundversicherung zu wechseln. Unterstützung bietet die Plattform priminfo.ch, wo sämtliche Prämien transparent einsehbar sind.