Eigenheim mit Risiko: Jede zweite Käuferin greift auf Pensionskasse zurück
23 Oktober, 2025 | Aktuell Allgemein
Die hohen Immobilienpreise zwingen immer mehr Schweizerinnen und Schweizer dazu, für den Traum vom Eigenheim ihre Altersvorsorge anzuzapfen. Eine aktuelle MoneyPark-Analyse zeigt: Fast jede zweite Käuferin und jeder zweite Käufer nutzt Pensionskassengelder – mit langfristigen Folgen für die Rente.
Laut MoneyPark setzen mittlerweile 48 Prozent der Neukäuferinnen und Neukäufer Vorsorgegelder aus der zweiten Säule ein, um Eigenkapital- und Tragbarkeitsanforderungen der Banken zu erfüllen. Im Schnitt werden rund 115’000 Franken aus der Pensionskasse bezogen, was fast 70 Prozent des individuellen Guthabens betrifft. Damit entsteht eine Rentenlücke von rund 500 Franken pro Monat.
«Wer diese Lücke nicht wieder schliesst, riskiert im Alter den Verkauf des Eigenheims», warnt MoneyPark-CEO Lukas Vogt. Um das zu vermeiden, empfiehlt er jährliche Rückzahlungen und Einzahlungen in die Säule 3a.
Verpfändung als risikoärmere Option
Neben dem direkten Bezug setzen rund 18 Prozent der Käuferinnen und Käufer auf eine Verpfändung der Pensionskassengelder. Das Geld bleibt dabei in der Vorsorge, dient aber der Bank als Sicherheit. Diese Variante schont die Altersvorsorge insbesondere dann, wenn das Einkommen stimmt, aber das Eigenkapital knapp ist.
Tragbarkeit im Alter wird zum Problem
Steigende Immobilienpreise und sinkende Renten verschärfen die Lage zusätzlich. «Wer heute mit 40 Jahren kauft, muss bis zur Pensionierung mit einer Tragbarkeit von nur noch 50 Prozent rechnen“» so Vogt. Damit sei die Hypothek ohne zusätzliche Amortisationen kaum haltbar.
MoneyPark empfiehlt, jährlich 2–2,5 Prozent des Kaufpreises in Vorsorge- und Spargefässe zu investieren. Eine durchdachte Finanzplanung könne dafür sorgen, dass der Traum vom Eigenheim im Alter nicht zur Belastung werde.