Manipulation bei Vermittler-Zertifikaten: VBV ergreift strikte Gegenmassnahmen
11 November, 2025 | Aktuell Allgemein
Der Berufsbildungsverband der Versicherungswirtschaft VBV hat Manipulationen bei den Zertifikaten für Versicherungsvermittlerinnen und -vermittler aufgedeckt und reagiert mit klaren Massnahme.
Im Zuge einer internen Untersuchung entdeckte der VBV Manipulationen bei der Prüfungsdatenbank für die Zulassungsprüfung «Versicherungsvermittler/-innen VBV». Rund 100 Personen hatten Zugang zu digitalen Zertifikaten erhalten, ohne alle erforderlichen Prüfungen bestanden zu haben. Die Unregelmässigkeiten wurden durch eine externe forensische Untersuchung bestätigt und Strafanzeige erstattet.
Konsequente Reaktion der Branche
Um Missbrauch zu verhindern, werden betroffene Versicherungsunternehmen direkt informiert. Die unrechtmässigen Zertifikate werden aus brancheneigenen Registern (Cicero) entfernt. Zudem ist den Inhaberinnen und Inhabern der Zugang zu künftigen Brancheneinträgen verwehrt. Ungebundene Vermittlerinnen und Vermittler stehen weiterhin unter FINMA-Aufsicht.
Hoher Prüfungsdruck in der Versicherungsvermittlung
Die Branche steht aktuell unter grossem Druck: Bis Ende 2025 müssen alle Vermittlerinnen und Vermittler ihre Kompetenzen nachweisen. Über 2’000 Zertifikate wurden 2024 bereits vergeben, im laufenden Jahr werden rund 8’000 erwartet. Insgesamt unterliegen rund 35’000 Personen in der Schweiz dieser Regulierung.
VBV setzt auf Qualität und Transparenz
Der VBV betont seine Verantwortung bei der Sicherstellung hoher Bildungsstandards. Die internen Prozesse wurden angepasst, um Manipulationen künftig frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. So bleibt die Integrität der Versicherungsvermittlung gewahrt.