Frauen im Fussball und in der Wirtschaft stärken: Eine blühende Zukunft gestalten
27 März, 2025 | Nicht kategorisiert Aktuell
Der Abend begann mit einer herzlichen Begrüssung durch Sanchika Michael von Cognizant, der Leiterin der Women Empowerment Group in der Schweiz, die den Abend einleitete. Sie betonte die Bedeutung von Belastbarkeit, Teamarbeit und der Infragestellung des Status quo – Eigenschaften, die auf dem Fusballfeld und in der Vorstandsetage gleichermassen wichtig sind. Ihr herzlicher Dank an Thomas Gassenbauer, Country Manager Switzerland, CEO, Board Member (Cognizant), für seine Unterstützung bei der Verwirklichung dieser Vision unterstrich die Notwendigkeit der Zusammenarbeit, um sinnvolle Veränderungen voranzutreiben.
Das von Jennifer Armand moderierte Podium bot eine beeindruckende Reihe von Rednerinnen: Kathrin Lehmann, ehemalige Profifussballerin und Gründerin einer privaten Universität, Fabienne Humm, ehemalige Fussballnationalspielerin, die eine Karriere in einem Unternehmen mit dem Fussball in Einklang bringt, und Kamalika Chakraborty, erfahrene Expertin für Bank- und Finanzwesen bei Cognizant mit einer Leidenschaft für das Laufen. Jede Diskussionsteilnehmerin brachte eine einzigartige Perspektive ein und kombinierte ihre Erfahrungen im Sport und in der Wirtschaft, um die Herausforderungen und Chancen zu beleuchten, mit denen Frauen in diesen Bereichen konfrontiert sind.
Die Schnittmenge von Fussball und Wirtschaft
Die Diskussion begann mit einem Fokus auf die Parallelen zwischen Fussball und Unternehmertum. In beiden Bereichen sind strategisches Denken, effektive Kommunikation und die Fähigkeit, unter Druck zu arbeiten, gefragt. Kathrin, die auf ihre doppelte Expertise im Sport und in der Wissenschaft zurückgreifen kann, betonte, wie wichtig es ist, Frauen Möglichkeiten zu bieten, von einer sportlichen Karriere in Medien-, Geschäfts- und Führungspositionen zu wechseln. Sie betonte die Notwendigkeit innovativer Geschäftsmodelle, die auf den Frauenfussball zugeschnitten sind, der sich im Vergleich zum Männerfussball noch in der Wachstumsphase befindet.






Fabienne berichtete von ihrem Weg, einen Vollzeitjob in einem Unternehmen mit einer nationalen Fussballkarriere in Einklang zu bringen, ein Beweis für die Widerstandsfähigkeit und Entschlossenheit, die erforderlich sind, um in beiden Welten erfolgreich zu sein. Ihre Geschichte unterstrich die systemischen Herausforderungen, mit denen Sportlerinnen konfrontiert sind, wie z. B. die begrenzte finanzielle Unterstützung und die Notwendigkeit, mehrere Rollen unter einen Hut zu bringen. Kamalika hingegen zog Parallelen zwischen Führung im Sport und in der Wirtschaft und betonte die Bedeutung von Kommunikation, Teamarbeit und der Festlegung klarer Ziele.
Empowerment: Eine gemeinsame Anstrengung
Empowerment kristallisierte sich als zentrales Thema der Diskussion heraus. Für Kamalika bedeutet Empowerment gleichberechtigten Zugang zu Ressourcen, Repräsentation und die Schaffung von Umgebungen, in denen Frauen gehört und respektiert werden. Sie betonte die Bedeutung von Mentoring und kollektivem Fortschritt und wies darauf hin, dass Frauen mit Empowerment vielfältige Fähigkeiten, Empathie und Zusammenarbeit mitbringen.
Kathrin schloss sich dieser Meinung an und definierte Empowerment als den Mut, sich für andere einzusetzen und Räume zu schaffen, in denen Frauen sich entfalten können. Sie erzählte persönliche Anekdoten aus ihrer Fussballkarriere und veranschaulichte, wie kleine Gesten der Unterstützung – wie eine Teamkollegin, die nach einem Fehlschuss um den Ballbesitz kämpft – eine tiefgreifende Wirkung haben können.
Fabiennes Sichtweise auf Empowerment betonte die Notwendigkeit struktureller Veränderungen, wie z.B. Richtlinien zur Unterstützung von Sportlerinnen und Initiativen, die Männer dazu ermutigen, sich die häuslichen Betreuungsaufgaben zu teilen. Sie wies darauf hin, dass echte Gleichberechtigung eine Veränderung kultureller Normen erfordert, damit Frauen nicht mehr mit der doppelten Erwartung belastet werden, sowohl in ihrer Karriere erfolgreich zu sein als auch die Verantwortung für den Haushalt zu übernehmen.
Herausforderungen und Chancen
Die Podiumsteilnehmerinnen würdigten die bedeutenden Fortschritte im Frauenfussball, insbesondere durch die verstärkten Investitionen der FIFA und die wachsende Beliebtheit von Veranstaltungen wie der Women’s Euro 2025. Sie wiesen jedoch auch auf die anhaltenden Herausforderungen hin, wie das geschlechtsspezifische Lohngefälle, die begrenzte Infrastruktur und den Mangel an Möglichkeiten für Frauen über 30, weiterhin Sport zu treiben.
Kathrins Initiative, Fussballcamps für Frauen über 30 zu organisieren, ist ein Schritt, um diese Lücke zu schliessen. Indem sie integrative Räume für Frauen schafft, in denen sie Sport treiben können, stellt sie Stereotypen in Frage und fördert das Gemeinschaftsgefühl. Kamalika betonte die Notwendigkeit von politischen Veränderungen, die eine geschlechtsneutrale Infrastruktur fördern und Mädchen ermutigen, nicht-traditionelle Rollen in MINT, Sport und Wirtschaft zu übernehmen.
Die Rolle von Mentoring und Vorbildern
Die Bedeutung starker weiblicher Vorbilder und Mentorenprogramme war ein weiterer wichtiger Punkt, der aus der Diskussion mitgenommen wurde. Kamalika berichtete, wie Mentorenprogramme für ihre Karriere von entscheidender Bedeutung waren, und ermutigte Frauen, sowohl innerhalb als auch ausserhalb ihrer Organisationen Rat zu suchen. Kathrin betonte die Verantwortung von Vorbildern, die nächste Generation zu inspirieren und anzuleiten, während Fabienne die Notwendigkeit hervorhob, dass Frauen sich gegenseitig unterstützen und ihre Erfahrungen offen austauschen sollten.
Ein Blick in die Zukunft
Zum Abschluss der Veranstaltung hinterliessen die Podiumsteilnehmerinnen dem Publikum eine eindringliche Botschaft: Empowerment ist keine Einzelleistung, sondern eine kollektive Anstrengung. Indem wir Barrieren abbauen, Stereotypen in Frage stellen und integrative Räume schaffen, können wir den Weg für eine Zukunft ebnen, in der Frauen sowohl im Fussball als auch in der Geschäftswelt erfolgreich sind.
Die Diskussion ist damit noch nicht beendet. Es muss weiterhin für Vielfalt und Gleichberechtigung eintreten werden, um die nächste Generation von Führungskräften zu inspirieren – auf und neben dem Spielfeld. Gemeinsam kann eine blühende Zukunft für Frauen überall gestaltet werden.
Binci Heeb
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