Naturkatastrophen treiben Schäden erneut über 100-Milliarden-Marke
16 Dezember, 2025 | Aktuell Allgemein
Zum sechsten Mal in Folge übersteigen gemäss Swiss Re die versicherten Schäden aus Naturkatastrophen weltweit die Schwelle von 100 Milliarden US-Dollar. Haupttreiber im Jahr 2025 sind verheerende Waldbrände in Kalifornien und schwere Gewitterstürme in den USA.
Die weltweiten versicherten Schäden aus Naturkatastrophen belaufen sich 2025 auf geschätzte 107 Milliarden US-Dollar. Damit liegen sie zwar rund 24 Prozent unter dem aussergewöhnlich hohen Vorjahreswert, bleiben jedoch deutlich über dem langfristigen Durchschnitt. Die anhaltend hohe Schadenlast unterstreicht den strukturellen Aufwärtstrend klimabedingter Risiken.
USA dominieren das globale Schadenbild
Mit rund 89 Milliarden US-Dollar entfallen etwa 83 Prozent der weltweiten versicherten NatCat-Schäden auf die USA. Besonders ins Gewicht fallen Waldbrände sowie sogenannte Severe Convective Storms (SCS) – also schwere Gewitterereignisse mit Hagel, Starkwind und Tornados.
Rekordverluste durch Waldbrände in Kalifornien
Die Waldbrände im Raum Los Angeles verursachten versicherte Schäden von rund 40 Milliarden US-Dollar und gelten als das teuerste Waldbrandereignis weltweit. Neben extremen Wetterbedingungen trug vor allem die zunehmende Bebauung in gefährdeten Wildland-Urban-Interface-Zonen zu den hohen Verlusten bei.
Gewitterstürme als Dauerproblem für Versicherer
Schwere Gewitter verursachten 2025 weltweit versicherte Schäden von rund 50 Milliarden US-Dollar und machen das Jahr zum drittteuersten SCS-Jahr überhaupt. Besonders die Vielzahl einzelner, vergleichsweise kleiner Ereignisse stellt Versicherer vor Herausforderungen, da sich deren kumulative Wirkung oft erst zeitverzögert zeigt.
Ruhige Hurrikansaison – mit einer Ausnahme
Obwohl die atlantische Hurrikansaison meteorologisch aktiv war, blieben direkte US-Landfälle aus. Entsprechend niedrig fielen die versicherten Schäden aus. Der stärkste Sturm, Hurrikan «Melissa“» traf Jamaika und verursachte dort versicherte Verluste von bis zu 2,5 Milliarden US-Dollar.
Asien: Überschwemmungen mit hoher Zerstörungskraft
In Südostasien führten aussergewöhnlich starke Regenfälle im November zu schweren Überflutungen, insbesondere in Vietnam, Thailand und Indonesien. Die Ereignisse verdeutlichen die wachsende Bedeutung von Anpassungsmaßnahmen in stark exponierten Regionen.
Prävention und Frühwarnsysteme gewinnen an Bedeutung
Ein schweres Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka zeigte im Sommer, wie effektiv Frühwarnsysteme Leben schützen können. Evakuierungen und verbesserte Raumplanung trugen dazu bei, Schäden und Opferzahlen deutlich zu begrenzen.
Die Zahlen für 2025 bestätigen: Naturkatastrophen bleiben ein zentrales Risiko für Versicherer weltweit. Neben Underwriting und Rückversicherung rücken Prävention, Risikotransparenz und resiliente Infrastruktur zunehmend in den Fokus der Branche.