Naturschäden in der Schweiz: Helvetia liefert Zahlen und Fakten
26 Juni, 2025 | Aktuell Allgemein
Ab Mitte Juni beginnt in der Schweiz die Saison der Sommerstürme, und eine Analyse von Helvetia zeigt, dass die Schäden durch Naturereignisse von 1990 bis 2024 alarmierende Ausmasse angenommen haben. Ausgeprägte Siedlungsräume und Infrastrukturen in risikobehafteten Lagen erhöhen das finanzielle Risiko für Versicherte und die Versicherungsbranche.
Die letzten Jahre waren nicht nur medial auffällig, sondern auch statistisch bemerkenswert. Zwischen 2015 und 2024 stieg die Anzahl der Unwetterereignisse und die damit verbundenen Schadenskosten deutlich an. So nahm die Zahl der gemeldeten Schadenfälle im Vergleich zu den Jahren 1995–2004 um 126 Prozent zu, während die finanziellen Aufwendungen um 133 Prozent anstiegen.
Hagelschäden als Kostentreiber
Besonders alarmierend sind die Entwicklungen im Bereich der Hagelschäden: Die Anzahl gemeldeter Hagelschäden stieg um 366 Prozent, während die Schadenshöhe sogar um 490 Prozent zulegte. Hagel ist somit der primäre Kostentreiber in der Schweiz und macht über 51 Prozent der Versicherungsleistungen aus.

Klimawandel und Urbanisierung beeinflussen Risiken
Experten von Helvetia sehen einen klaren Zusammenhang zwischen der steigenden Anzahl an Naturereignissen und den Klimaveränderungen. Mit der fortdauernden Erwärmung und dem Abschmelzen des Permafrosts könnte die Bedrohung durch Ereignisse wie Erdrutsche und Felsstürze zunehmen. Auch die Urbanisierung und der Ausbau von Infrastrukturen tragen zur Erhöhung der Risiken bei.
Zukunft der Schadensmodellierung
Um den steigenden Herausforderungen gerecht zu werden, muss sich die Schadensmodellierung weiterentwickeln. Die Versicherungswirtschaft wird zunehmend auf vorausschauende Modelle und den Einsatz künstlicher Intelligenz setzen müssen. Zudem sind Prävention und Beratung wichtiger denn je, um einen nachhaltigen Versicherungsschutz sicherzustellen.
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass Versicherer, Versicherte und der Staat enger zusammenarbeiten müssen, um den Herausforderungen durch Naturereignisse effektiv entgegenzutreten.