Schwierige Jahre für Spitäler – Optimierungsdruck bleibt hoch

25 November, 2025 | Aktuell Allgemein
Schwierige Jahre für Spitäler: 2024 wurde ein Verlust von 347 Millionen Franken verbucht.
Schwierige Jahre für Spitäler: 2024 wurde ein Verlust von 347 Millionen Franken verbucht.

Schweizer Spitäler verbuchten 2024 einen Verlust von 347 Millionen Franken, so das Bundesamt für Statistik. Trotz eines Ertragsanstiegs um 3,6 Prozent auf 36,6 Milliarden Franken stiegen die Aufwände weniger stark (+2,3 Prozent), lagen jedoch mit 36,95 Milliarden Franken über dem Ertrag.

Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Verlust deutlich geringer aus (2023: 777 Mio. Franken). Knapp zwei Drittel der öffentlichen Spitäler und über ein Drittel der Privatkliniken schlossen das Jahr trotzdem mit einem negativen Ergebnis ab. Alarmierend bleibt die Verschlechterung der finanziellen Lage bei zwei von drei Spitalbetrieben.

Personalsituation unter Druck

Insgesamt arbeiteten 189 008 Vollzeitäquivalente im Jahr 2024 in Schweizer Spitälern. Dies entspricht einem Zuwachs von 1,7 Prozent. Deutlich stärker stieg die Zahl der Ärztinnen und Ärzte (+2,7 Prozent) als im Pflegebereich (+1,0 Prozent). Trotzdem sank in rund 30 Prozent der Spitäler die Zahl des Pflegepersonals. Der Anteil von Mitarbeitenden ohne Pflegeausbildung stieg leicht auf 13,4 Prozent. Die durchschnittliche Jahresarbeitszeit blieb mit 2340 Stunden für Ärztinnen und Ärzte sowie 2100 Stunden für Pflegepersonal stabil.

Weniger Hospitalisierungen in der Zentralschweiz

Über 1,5 Millionen Hospitalisierungen und 4,4 Millionen ambulante Behandlungen wurden 2024 registriert. Die Hospitalisierungsraten waren regional unterschiedlich: Während Basel-Stadt, Jura und Basel-Landschaft Spitzenwerte aufwiesen, lagen Nidwalden, Luzern und Obwalden klar darunter. Am häufigsten blieben Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, des Kreislaufs sowie Verletzungen Gründe für Spitalaufenthalte.

Geburten: Finanzielle Einbussen für Spitäler ohne Zusatzversicherung

Besonders bei Geburten zeigte sich, dass die Kostendeckung stark von der Versicherungsklasse abhängt. Vaginale Geburten von grundversicherten Patientinnen führten 2024 zu durchschnittlichen Verlusten von 1216 Franken für die Spitäler. Bei halbprivat oder privat Versicherten erzielten Spitäler dagegen Gewinne. Ähnlich verhielt es sich bei Kaiserschnitten: Bei Grundversicherungen entstand ein Verlust von 1965 Franken, bei Privatversicherten ein Gewinn von 2065 Franken.

Digitale Plattform SpiGes optimiert Datenaustausch

Mit der neuen Plattform SpiGes wurde im Rahmen des KVG erstmals das Prinzip der mehrfachen Datennutzung umgesetzt. Ziel ist es, den Datenaustausch zwischen Spitälern und relevanten Stellen zu verbessern und das Themenspektrum auf Bundesebene breiter abzudecken.


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