Tech trifft Taktik – Wie AXA Innovation auf drei Ebenen skaliert

26 Mai, 2025 | Aktuell Allgemein
Tech trifft Taktik mit AXA Group Operations CEO und Group COO Dr. Alexander Vollert.
Tech trifft Taktik mit AXA Group Operations CEO und Group COO Dr. Alexander Vollert.

Anlässlich der insureNXT in Köln (14. – 15. Mai 2025) hatte thebrokernews die Möglichkeit mehreren interessanten Panels zu besuchen. Darunter auch wo und wie KI effektiv genutzt werden kann, um Mehrwert zu schaffen, arunter auch das Experiment zur End-to-End-Transformation. AXA macht vor, wie KI und Innovation im Versicherungsgeschäft konkret wirken und warum Skalierung mehr ist als ein Buzzword.

Das Marktumfeld von heute ist volatil und vor technologischen Umbrüchen geprägt, weshalb Innovation zum Überlebensfaktor gehört. Für die AXA-Gruppe ist sie längst kein Nebenschauplatz mehr, sondern integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. Bereits vor über zehn Jahren begann das Unternehmen, gezielt in KI zu investieren, lange bevor der Hype um ChatGPT und generative Modelle Einzug in die Öffentlichkeit hielt. Heute verfügt AXA über mehr als 400 KI-Anwendungen, die in verschiedenen Ländergesellschaften produktiv im Einsatz sind. Rund 20 davon befinden sich in globaler Skalierung, ein Zeichen dafür, dass AXA Innovation nicht nur experimentell versteht, sondern auch unternehmerisch wirksam macht.

Drei Wege zur Skalierung

Die Skalierung neuer Technologien erfolgt bei AXA über drei klar definierte Wege:

Erstens, durch strukturierte Auswahl besonders wertvoller bestehender Lösungen. Aus den 400 KI-Use-Cases wurden gezielt die 20 mit dem grössten strategischen Potenzial identifiziert. Darunter Anwendungen für Risikoprüfung, Schadenbearbeitung und Kundeninteraktion.

Zweitens, über die gezielte Entwicklung skalierbarer Lösungen durch sogenannte Lead Entities. Dabei werden nationale Gesellschaften mit besonderer technischer Expertise beauftragt, Lösungen zu entwickeln, die sich auf andere Märkte übertragen lassen.

Drittens, durch den Aufbau einer eigenen, datenschutzkonformen Plattform: «Secure GPT» ermöglicht Mitarbeitenden den Zugriff auf leistungsfähige Large Language Models, bei gleichzeitiger Einhaltung regulatorischer Vorgaben. Bereits 154.000 AXA-Mitarbeitende weltweit haben Zugriff. Dies ist ein wichtiger Schritt, um KI in den Arbeitsalltag zu integrieren.

End-to-End statt Use Case-Zoo

Viele Unternehmen verlieren sich in isolierten Pilotprojekten, die nicht über die Konzeptphase hinauskommen. Nicht so AXA. Group Operations CEO und Group COO Dr. Alexander Vollert bringt es auf den Punkt: «Place your bets, place your people, place your partners.»

Das heisst: Klare Investitionsentscheidungen, fokussierte Teams und strategische Partnerschaften mit Tech-Playern wie Aleph Alpha oder Mistral. Dabei verfolgt AXA konsequent einen End-to-End-Ansatz: KI soll nicht nur punktuell entlasten, sondern komplette Prozessketten transformieren. Im Fokus stehen unter anderem die Schadenbearbeitung, der Underwriting-Prozess und die Interaktion mit Brokern und Kunden.

Der Mensch im Mittelpunkt

Trotz aller Technologiegläubigkeit verliert AXA den Menschen nicht aus dem Blick, im Gegenteil: Die digitale Transformation wird als Chance verstanden, Mitarbeitende zu entlasten, zu qualifizieren und gezielt einzubinden. Vollert betont: «Wir müssen alle Mitarbeitenden in die Transformation einbeziehen – nicht nur Tech-Teams.»

Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, denn ein erheblicher Teil der europäischen Belegschaft geht in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand, sei es essenziell, vorhandenes Wissen zu sichern und neue Kompetenzen aufzubauen. Weiterbildung, Change-Kommunikation und eine starke Innovationskultur sind dabei zentrale Bausteine.

Innovation braucht Führung

Technologie allein reicht nicht, es braucht Führung, Klarheit und Mut. Die entscheidende Frage ist nicht, ob KI funktioniert, sondern wie sie im Unternehmen Wirkung entfalten kann. AXA zeigt, dass Innovation dann erfolgreich ist, wenn sie Teil der strategischen Gesamtarchitektur ist, mit einem klaren Fokus auf Wertschöpfung und Skalierbarkeit.

Der Weg zur digitalen Versicherungszukunft ist kein Selbstläufer. Doch AXA beweist, dass sich mit klarer Taktik und mutiger Umsetzung aus Technologie echter Fortschritt machen lässt – und das Geschäft von morgen schon heute gestalten kann.

Binci Heeb

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