Unfall im Sägemehl: Junge Schwinger besonders gefährdet
27 August, 2025 | Aktuell Allgemein
Schwingen ist ein traditionsreicher, kraftvoller Nationalsport – doch jedes Jahr verletzen sich rund 600 Schwingende, vor allem junge Männer zwischen 15 und 24 Jahren. Die Suva nutzt das bevorstehende Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF) in Glarus, um mit wertvollen Tipps für mehr Sicherheit im Sägemehlring zu sensibilisieren.
Das ESAF in Glarus ist mit rund 270 Schwingenden, 50 Steinstössern und fast 40 Tonnen Sägemehl das Highlight der Schwingsaison. Tausende Fans verfolgen gespannt die Wettkämpfe, bei denen Kraft, Technik und Ehrgeiz aufeinandertreffen. Doch gerade in diesem intensiven Umfeld sind Verletzungen keine Seltenheit: Zerrungen, Verstauchungen und Prellungen gehören zu den häufigsten Folgen.
Junge Schwinger tragen das grösste Risiko
Die Unfallstatistik ist eindeutig: 95 Prozent aller Schwingunfälle betreffen junge Männer zwischen 15 und 34 Jahren, davon 60 Prozent allein die 15- bis 24-Jährigen. Der grosse Ehrgeiz und die fehlende Routine führen oft zu riskanten Situationen. Dr. Didi Schmidle, Sportmediziner und Verbandsarzt des Innerschweizer Schwingerverbands, betont: «Junge Schwinger sollen alles geben, aber nicht alles riskieren. Technik, Training und Respekt sind genauso wichtig wie der Handschlag vor und nach dem Gang.»
Prävention beginnt im Training
Sicheres Schwingen erfordert mehr als Kraft: Ein gezieltes Aufwärmen, technische Ausbildung und korrekte Schwungausführung reduzieren Verletzungsrisiken deutlich. Auch die mentale Vorbereitung gewinnt zunehmend an Bedeutung. «Das mentale Aufwärmen ist im Schwingen wichtiger als in vielen anderen Sportarten», erklärt Dr. Schmidle. Ebenso zählen Trainingsaufbau und Erholung zu den zentralen Bausteinen der Prävention.
Die fünf wichtigsten Tipps für sicheres Schwingen
- Richtig aufwärmen: Mobilitäts-, Kraft- und Stabilitätsübungen bereiten den Körper optimal vor.
- Technik vor Kraft: Regelmässiges Training der Fall- und Schwungtechnik senkt das Verletzungsrisiko.
- Mentale Vorbereitung: Konzentration und Fokus sorgen für kontrollierte Reaktionen im Ring.
- Unter Anleitung trainieren: Besonders junge Schwingende sollten nur unter erfahrener Aufsicht üben; eine gut gepflegte Schwingarena mit ausreichend Sägemehl ist Pflicht.
- Verletzungen ausheilen lassen: Erst nach vollständiger Genesung sollte das Training wieder aufgenommen werden.
Schwingen soll Freude bereiten und sicher bleiben – wer auf sich und andere achtet, profitiert langfristig von diesem kraftvollen Nationalsport. So können Sie mit gesundem Ehrgeiz vielleicht sogar den begehrten Kranz holen!