Von Felssturz bis Zukunft – wenn Sicherheit mehr ist als (nur) ein Gefühl

25 Juni, 2025 | Aktuell Allgemein
Von Felssturz bis Zukunft: Damit Sicherheit auch künftig mehr bleibt als ein gutes Gefühl. Bild: Stefan Mäder, Präsident ©SVV.
Von Felssturz bis Zukunft: Damit Sicherheit auch künftig mehr bleibt als ein gutes Gefühl. Bild: Stefan Mäder, Präsident ©SVV.


Der Tag der Versicherer 2025 des Schweizerischen Versicherungsverbands SVV rückte den verheerenden Felssturz im Lötschental ins Zentrum: Mit schnellen und unbürokratischen Leistungen sichern die Privatversicherer nicht nur Existenzen ab, sondern sie schaffen auch Vertrauen und Verantwortung.

«Am 28. Mai erschütterte ein gigantischer Felssturz das Lötschental – ein Dorf verschwand, drei Wochen später lagen belastbare Zahlen vor: Schäden von 320 Millionen Franken versichert, davon 260 Millionen Franken für Gebäude und Hausrat, 60 Millionen für Betriebsunterbrüche und Fahrzeuge,» sagte Dr. Stefan Mäder, Präsident SVV. Während Leid in Franken kaum zu fassen ist, zeigen die privaten Versicherer gerade dort finanziell ihre Stärke, indem sie schnell agieren, und unkompliziert vor Ort helfen.

125 Jahre SVV – von bescheidenen Anfängen zum Rückgrat der Schweiz

Am 14. Dezember 1900 trafen sich Versicherer im Bahnhofbuffet Olten, um den Schweizerischen Versicherungsverband SVV zu gründen, um sich aus der Agrargesellschaft in die Dienstleistungswelt zu entwickeln. Heute vertritt der SVV 70 Mitglieder und über 95 Prozent aller Prämieneinnahmen, dies ist ein Beleg für die breite Legitimation der Branche in Staat und Gesellschaft.

Mehr als ein Gefühl: Sicherheit als Rahmen für Innovation

«Sicherheit ist mehr als ein Gefühl», betonte der SVV-Präsident: Es gehe um Mathematik, Risikomanagement und Verantwortung, die Stabilität bieten und Freiheit ermöglichen. Damit schafft die Branche nicht nur finanziellen Schutz, sondern auch das Fundament für innovative Technologien, Prävention und nachhaltige Vorsorge.

Zwischen Regulierung und Eigenverantwortung

Gleichzeitig mahnen die Versicherer eine risikoadäquate Regulierung an: Versichertengemeinschaft und Markt sollten nicht durch überbordende Auflagen geschwächt werden. Eigenverantwortung bleibe zentral. Sei es in der Naturgefahrenprävention, Cybersicherheit oder der Altersvorsorge, in der 1 300 Milliarden Franken in der 2. Säule angelegt sind und 13 Milliarden Franken jährlich in die 3. Säule fliessen.

Sicherheit neu denken – Verantwortung und Generationengerechtigkeit

Eine Jungepolitikerin und zwei Jungpolitiker wiesen die Branche darauf hin, dass Sicherheit nicht nur das Abdecken von Risiken ist, sondern langfristige Gesellschaftsfähigkeit und fairer Generationenvertrag erfordert. Bei einer lebhaften Podiumsdiskussion zum Thema Altersvorsorge mahnte die jüngere Generation ein Ende der Polarisierung an. Kompromissfähigkeit sei unabdingbar, um nachhaltige Reformen zu ermöglichen. Ihr Eindruck sei, dass viele junge Menschen weder die AHV noch den Mechanismus der BVG verstehen. Hier fehle Basiswissen, bevor überhaupt über Lösungen gesprochen werden könne.

Politische Kultur als Fundament von Sicherheit

Für Maya Tharian (Co-Präsidenting Junge Grünliberale) und ihre Mitstreiter Jonas Lüthy (Präsident Jungfreisinnige) und Marc Rüdisüli (Präsident Die Junge Mitte) bedeutet Sicherheit auch politische Teilhabe. Sie fordern präzise Informationen, transparente Modelle und frühzeitige Einbindung. Nur wer das System versteht und seine Auswirkungen kennt, kann sich verantwortlich beteiligen und den Generationenvertrag stärken.

Rentenalter, Steuerungsmechanismen und Allianzen

Einig war man sich, dass eine Automatik für Anpassungen der Lebensarbeitszeit verfassungsgemäss verankert werden sollte. Ebenso ein Mix aus Mehrwertsteueranteil und solidarischer Finanzierungsbeteiligung älterer Jahrgänge. Entscheidend bleibt aber, Allianzen über Parteigrenzen hinweg zu schmieden und Debatten früh anzustossen, statt heisse Kartoffeln weiterzureichen.

Blick nach vorn: Resilienz stärken

Die Erfahrung aus dem Lötschental zeigt: Die Privatversicherer stehen im Ernstfall bereit. Für die kommenden Jahre heisst das: Rahmenbedingungen erhalten, Marktmechanismen fördern und gemeinsam Verantwortung übernehmen, damit Sicherheit auch künftig mehr bleibt als ein gutes Gefühl. Schliesslich ist Sicherheit ein Generationenwerk, welches nicht allein durch Finanzpolster entsteht, sondern durch gelebte Gemeinschaft, Dialog und weitsichtige Politik.

Trotz des ernsten Themas war der Tag der Versicherer 2025 einer der fröhlichsten und stimmungsvollsten Anlässe seit Langem.

Binci Heeb

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