Wohntraumstudie 2025: Landliebe bleibt – aber der Wohntraum verändert sich
20 Mai, 2025 | Aktuell Allgemein
Das Einfamilienhaus auf dem Land ist und bleibt der Wohntraum vieler Schweizerinnen und Schweizer. Doch Generationenunterschiede, steigende Preise und knapper Wohnraum sorgen für einen Wandel. Immer mehr Menschen müssen sich zwischen Wunsch und Wirklichkeit entscheiden
Auch wenn sich Trends verschieben, bleibt das Landleben für viele ein Sehnsuchtsort: 44 Prozent der Befragten möchten auf dem Land wohnen – ebenso viele wie im Vorjahr. In der Westschweiz zeigt sich jedoch ein klarer Anstieg: Inzwischen träumen dort 47 Prozent vom Leben ausserhalb der Stadt, ein Plus von acht Prozentpunkten gegenüber 2023. Besonders unbeliebt ist die Agglomeration.
Stadt zieht Jüngste und Älteste an
Auffällig sind die Unterschiede zwischen den Generationen: Während die Mehrheit der 51- bis 60-Jährigen (58 Prozent) aufs Land will, zieht es vor allem junge Erwachsene (25–30 Jahre) und über 66-Jährige in die Stadt. Generell lebt heute rund ein Drittel der Bevölkerung in der gewünschten Umgebung – mit einer wachsenden Übereinstimmung besonders in städtischen Gebieten.
Der Glanz des Einfamilienhauses verblasst
Der Traum vom freistehenden Einfamilienhaus ist zwar ungebrochen, verliert aber an Strahlkraft. Mit 48 Prozent Zustimmung fällt dieser Wert erstmals unter die 50-Prozent-Marke. Besonders bei den Jüngeren sinkt die Begeisterung deutlich: Nur noch 46 Prozent der 25- bis 30-Jährigen sehen das Einfamilienhaus als Wunschobjekt – ein Rückgang um ganze 12 Prozentpunkte. Dafür steigt das Interesse an Wohnungen merklich an.
Generation Z: Wohnung statt Haus
Vor allem die Generation Z scheint umzudenken: Der Wunsch nach urbanem Wohnen und der Realität hoher Preise macht die Wohnung zur realistischen Alternative. Rund ein Drittel der 25- bis 30-Jährigen bevorzugt mittlerweile eine Wohnung – 14 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Bei den über 65-Jährigen sind es sogar 37 Prozent.
Wunsch und Wirklichkeit klaffen auseinander
Während 76 Prozent der Befragten in der bevorzugten Umgebung leben, stimmt beim Immobilientyp nur bei 51 Prozent Wunsch und Realität überein. Besonders bei Landbewohnern und Eigentümerinnen von Einfamilienhäusern passt es eher – bei Mieterinnen und städtischen Haushalten oft nicht. Interessant: Reihenhäuser holen auf, sowohl bei Eigentümer- als auch Mietverhältnissen.
Der Wohntraum der Schweizerinnen und Schweizer bleibt ländlich geprägt – mit deutlichen Nuancen zwischen den Generationen. Die Realität holt viele jedoch ein: Preis, Verfügbarkeit und Lebensstil lassen das Einfamilienhaus zur Ausnahme werden. Die Wohnung gewinnt – leise, aber stetig – an Boden.